--- Wir über Uns ---



Format und Konzept

Des Öfteren werden wir mit Unverständnis über unser Sendeformat konfrontiert, jedoch nicht von den Zuschauern, sondern von Video- und TV-Produzenten.  Daher eine Erläuterung dazu:

Unser Format, UNIWUT Freies Fernsehen hat als erstes Ziel einen experimentellen nicht-standardisierten Umgang mit Themen, die Erforschung der Beeinflussung der Zuschauer und Grenzen dieser Beeinflussung. Einseitige Berichterstattung (für Journalisten eher unüblich), klare „Meinungsmache“ und durchaus emotionale Bewertung einiger Themenbereiche sowie sich immer wieder vermischende Sarkasmen, Satire und  vor allem eine einfache Sprache sind einige Mittel, die dazu dienen, Denkprozesse beim Zuschauer Anzuregen, Neugierde zu Wecken und so zum selbständigen Recherchieren anzuregen.

Die Beiträge zu den Themen Kindesmissbrauch sind gesondert zu betrachten und werden in enger Zusammenarbeit mit Peter Bringmann-Henselder erarbeitet. Die Wahl der Mittel gestaltet sich dort anders.Zentral steht dort der respektvolle Umgang mit den Betroffenen sowie die Sensibilisierung für das Thema Kindesmissbrauch.

Ein weiteres Ziel von UNIWUT Freies Fernsehen ist auch eine Methode zur besseren Beeinflussung der Zuschauer zu entwickeln. Das Format ist nicht für Internetzuschauer ausgelegt, sondern nur für TV-Zuschauer. Im Internet befindet sich lediglich die Mediathek einige ausgewählte Sendungen mit einem Faktencheck um einen Tiefgang in den Themen zu ermöglichen sowie in Fachbegriffe Einzuführen.

Das dritte und wichtigste Ziel jedoch ist es, durch die Nutzumg der enormen Reichweite des Alex Offenen Kanal Berlin (das Berliner Kabelnetz) die von uns für die konservative Politik eher als Unangenehm empfundenen Themen in den TV-Alltag einzubringen und so ihre Aktualität im Zeitgeist dauerhaft zu etablieren oder diese wieder aufzubauen.

 Produktion im Fernsehen, egal welches Format produziert wird, gibt es Herangehensweisen, die sich unbewusst und ohne es zu wollen auf die Inhalte von Sendungen negativ auswirken. Im Produktionsablauf, in der Verteilung der Posten (Regie, Bildregie, Kamera, Moderation, Assistenzen, etc.), sowie bei den redaktionellen Aufgaben werden an Hochschulen, Universitäten und privaten Ausbildungsanstalten bestimmte Richtlinien gelehrt, WIE etwas produziert wird. Jedoch nicht nur das, sondern auch WAS produziert werden soll. Es wird eine innere Wertung zum äußeren Erscheinungsbild der TV-Beiträge weitergegeben. Diese Wertung jedoch ist es, das das Fernsehen mittlerweile langweilig erscheinen lässt und nur noch als "neues Konsummittel" ohne tatsächliche Denkleistung degradieren lässt.

Wie Bilder geordnet werden, wie Menschen in Szene gesetzt werden und wie eine "schöne" Bildaufteilung auszusehen hat, ist jedoch nach unserem Ermessen eine individuelle Geschmacksfrage.

Zwei Säulen: Experimenteller Talk + Demonstrationsdokumentation

Unsere Entstehungsgeschichte

Zur Entstehung und Entfaltung von UNIWUT Freies Fernsehen:
Im Oktober 2003 und während des Wintersemesters 2003/04 fanden bundesweit Studentenproteste statt. Im Verlauf dieser Protestwelle wurde der Offene Kanal Berlin (heute ALEX Offener Kanal Berlin), ein nicht-kommerzieller Fernsehsender von Studenten der Technischen-, Freien-, und Humboldt-Universität Berlin besetzt. Alle Sendungen wurden gestoppt und neben den studentischen Forderungen, die verlesen wurden, haben wir die tragischen Entwicklungen im Senat, der katastrophale Umgang mit Geld durch den Finanzsenator Thilo Sarrazin und die Hintergründe des Berliner Bankenskandals offengelegt.

Das so entstandene UNIWUT hatte als Aufgabe, die Koordination und Informationsweiterleitung von Protestaktionen, Besetzungen (zum Beispiel Willi-Brandt-Haus) und Demonstrationen ins Fernsehen zu bringen. Von Anfang an war und ist die Organisation egalitär. Entscheidungen werden nur getroffen und diesbezügliche Handlungen durchgeführt, wenn alle Involvierten und Produzierenden einer Meinung sind. Durch einen stetigen personellen sowie informellen Austausch entwickelten wir Strategien zur Verhinderung von „Diktaturen“ sowie Richtlinien zur Vermeidung interner, inhaltlicher Zensur.

 Im Laufe der Zeit entstanden thematische Schwerpunkte. Neben der kritischen Auseinandersetzung mit umweltpolitischen Themen (zum Beispiel die Problematik der sog. Grünen Gentechnik), sozialpolitische- und studentische Themen (die Studentenstreiks) , aber auch internationale Themen (zum Beispiel New York am 11.09.2001) sowie innenpolitische Themen (z.B. die Sicherheitspolitik des Innenministers W.Schäuble) haben wir uns auf die kritische Auseinandersetzung mit der Fernseh-, Zeitungs- und Rundfunklandschaft spezialisiert. Es ist für uns nicht hinnehmbar, dass 85% der deutschen Zeitungsauflagen von der US-Amerikanischen Nachrichtenagentur AP mit Informationen beliefert werden. Dieser teilweise sehr einseitigen Perspektive wollen wir Hintergrundinformationen, Recherchen, Analysen und Diskussionen entgegensetzen. Eine zentrale Rolle spielen dabei das Format und die Werbung in öffentlichen und privaten Fernsehanstalten. Unsere Recherchen führen wir zum großen Teil mithilfe des Internets durch. Nicht nur muss das Fernsehen ins Internet, sondern auch das Internet ins Fernsehen.

Unsere Forderungen Teil 1. - Studendenproteste

WIR haben gegenüber der Politik Forderungen, die sich über die ganze Palette unserer Themen ausstreckt.
DIe "Bewegung 14ter Februar" (Valentinstag) hat die Forderungen bezüglich der Universätätsproblematik dormuliert und uns dazu gezwungen, diese aufzuzeichnen:







1. NC-Problematik
NC gibt es, weil: durch Umstrukturierung und Einführung von Studiengebühren Studenten, die sich die Studiengebühren nicht leisten können und sich nicht verschulden möchten, in Länder gehen, wo es noch keine Studiengebühren gibt. So kommen rechnerisch zu viele Studenten auf zu wenige Studienplätze. Zum Beispiel in manchen Fächern: 300 Bewerber auf 40 Studienplätze. Eine Ausweitung der Studienplätze wird jedoch nicht gestaltet. Also blieb als einzige Möglichkeit, einen NC einzuführen. Der NC jedoch kann kaum eine Angabe über die Eignung zum Studium einer Geistes- und Kulturwissenschaft bieten.

2. Studiengebühren-Problematik
Die Studiengebühren wurden mit der Angabe eingeführt, dass es eine Verbesserung der Studienbedingungen einbringt. Dies jedoch fand nicht statt. Im Gegenteil, es bleibt bis heute offen, wo und wie die Gelder verwendet wurden und werden. Des Weiteren wird mit der Einführung der Studiengebühren von Studenten erwartet, sich mit Bankdarlehen zu finanzieren. Es ist kaum möglich, sich durch einen Beruf während der Studienzeit zu finanzieren, zumal man Student nur auf Vollzeit sein kann. Es ist auch nur einem geringen Teil der Studenten möglich, Hilfen von den Eltern in Anspruch zu nehmen. Selbst das Bafög, das ebenfalls zurückgezahlt werden muss, führt zu einer Verschuldung und ist nicht für alle erhältlich.

3. Einführung Master Bachelor
Zu diesem Problem kommt ein weiteres. Mit der Einführung des Master und Bachelor sind die Regelstudienzeiten drastisch verkürzt worden und die Ansprüche teilweise erhöht worden. Ein solches Studinum lässt kein Nebenjob mehr zu, aber auch geistige Weiterentwicklung wird dadurch verhindert.

Wenn wir uns die Auswirkungen dieser 3 Probleme anschauen, stellen wir fest dass durch die Studiengebühren der selbstfinanzierende oder schuldenfreie Zugang zum Studium verwehrt wird. Nur noch durch hohe Bildungskredite, die zwar ein Festzins haben trotzdem aber Zinsen-belastet sind, oder durch wohlhabende Verwandtschaft ist ein Studium möglich. So findet eine „unnatürliche“, an Geldmittel gemessene Selektion statt, die gezielt hergestellt worden ist (Stichwort Amerikanisierung) und keinerlei Aussagen über die Eignung zum Studium, Interessen oder Einbringungspotential zulässt. Diese Tatsache wird durch einen bestimmten erforderlichen Durchschnitt der Abiturnote, auch NC genannt, noch verstärkt. Beim Abitur werden hauptsächlich Naturwissenschaftliche und sprachliche Leistungen geprüft. Qualitative Aufgabenlösung, Diskussionsfähigkeit, Gruppenarbeit, Argumentationskenntnisse oder zielgerichtete Text- und Systemanalysen stehen nicht im Mittelpunkt der schulischen Bildung. Das Hinterfragen des zu Lernenden wird, wenn überhaupt nur ungern zugelassen oder erwähnt. Wenn ein Schüler aber trotzdem diese Fähigkeiten auslebt oder sich schwer mit "stumpf-auswendig-lernen" begnügen kann, gerät er oft in Konfrontation mit dem Lehrpersonal. Die Differenzen zwischen Schüler und Lehrer in einer Zeit des Erwachsen-Werdens stehen beim Durchschnitt des Abiturs durchaus zentral. Es ist fraglich, ob ein philosophisch interessierter Schüler eine mathematische Höchstleistung erbringen sollte, um ein Philosophie-Studium beginnen zu können und ob ein musikalisch begabter Jugendlicher eine 1.3- Chemie Benotung für das Musikwissenschaftsstudium wirklich benötigt.So werden die naturwissenschaftlich begabteren Schüler den kunst- und geisteswissenschaftlichen Schülern bei den Bewerbungen zum Studium bevorzugt. Das ist alles andere als eine Gleichberechtigung.

Hinzukommt aber ein weiterer Fakt: Der systematische Abbau der verschiedenen Geistes-, Kultur-, Geschichts- und Kunstwissenschaftlichen Fächern schreitet immer weiter voran, so dass auf die steigenden und wegen der Studiengebühren anderenorts immigrierenden Interessenten noch weniger Studienplätze kommen.

So werden die Naturwissenschaften in ganzer Linie bevorzugt behandelt, vor allem während des Abiturs und des Studiums. Es ist äußerst zweifelhaft, ob von einem 18-jährigen Schüler, geplagt von Probleme der Pubertät und am Beginn der Interessensbildung, ein Abiturzeugnis von 1,3 erwartet werden kann. Psychologisch ist dieser Fakt untragbar.

Ebenso ist es äußerst zweifelhaft von einem Studenten Zahlungen zu Studiengebühren, Immatrikulationsgebühren, ein Nebenjob sowie zeitlich einwandfreie universitäre Leistungen zu erwarten. Psychologische Untersuchungen zu Stress-Erkrankungen gibt es bereits, die diese Untragbarkeit bestätigen.

Die derzeit in der Regierung befindlichen Abgeordneten und Minister kennen diesen Druck überhaupt nicht, denn sie haben zu einer Zeit studiert, als dies alles noch undenkbar war. Sie haben absolut nicht die geringste Ahnung davon, was sich an ihrer nichtvorhandenen Reaktion erkennen lässt. Ebenfalls deutlich wird hier, dass keinerlei Interesse an der Situation der Studierenden besteht, da trotz massiver Proteste in den Jahren 2003/2004 diese Veränderungen durchgeführt wurden, obwohl all die Verschlechterungen, die heute sichtbar sind, damals bereits bekannt waren. Es kann kaum ernst gemeint sein, wenn Sorge um die nächste Generation besteht. Es herrscht keine Sorge vor, im Gegenteil, es herrscht ein egoistische, egomanische und kaltherzige Atmosphäre zu diesem Thema. Dies sollte nicht toleriert werden.

DESHALB UNSERE FORDERUNGEN:
-Abschaffung des NC
-Ausweitung der Studienplätze und Lehrpersonals
-grundlegende Veränderungen der Master und Bachelor-Struktur
-Abschaffung der Studiengebühren Bundesweit
-Transparenz in der Finanzpolitik der Unis. 
....und weitere...

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  ---TEAM---
Gesamtprojektleitung und Disponanz: B.B.

Moderation, Ton, Bildschnitt, Redaktion:
Rhavin Grobert
B.B.
Richard

Ehrenmitglied:
Peter Bringmann-Henselder

Editors:
BigButterfly Intelligent Entertainment Pictures
Xox Oax
B.B.

CO-Prod. Psychedelisches Bildungsprogramm:
Time Wave Zero.TV

Tontechnik:
Alexander Maegerl

Kulisse: Power&Flower Printmedien

Kamera und Bildschnitt:
Miriam Häusler - Freak Reporter Berlin  

Kamera und Bildschnitt: Manuel Mielke

Weitere Kameraleute:
Leila Miglinci, Frederico Ferrari, strangeem, Schneggi&Schneggi, Rachid, Frank Henseler,

Fotograf: Lars

Partner: 
Peter Bringmann-Henselder

Fairplay - Gemeinsam gegen GEMAinhaiten

Alex Offener Kanal Berlin:

Gerd Konradt:

Lotar Küpper Kulturarbeiter:

Megaspree:

Freiheit statt Angst:

Hartwin Rohde:

und noch weitere...